Von: todesco <todesco@compuserve.com>
An: Marco Bettoni <m.bettoni@fhbb.ch>; Robert Ottiger <ottiger@swissonline.ch>
Betreff: Re: Opinion poll: CpR B XVI
Datum: Dienstag, 12. Januar 1999 21:02
Lieber Marco
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>>- 3.b = the question is paradox, fictitious and socratic
>
>* I do not see how a question like "do you experience that more persons
>think A or B ?" could be 'paradox, fictitious and socratic'.
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> Ich habe den Eindruck, dass Du meine Frage ganz anders verstehst als ich.
> Könntest Du sie so formulieren, wie Du sie verstehst ?
ich will es nochmals versuchen:
> Im Vortrag an der ETH habe ich mich für die Aussage B eingesetzt (aber
auch
> dort NICHT sokratisch, sondern indem ich offen Stellung bezogen habe);
dort
> ging es mir also darum zu sagen, dass FÜR MICH nur B viabel ist.
Genau das meinte ich mit sokratisch: Wenn FUER DICH nur B viabel ist,
dann kennst Du die einzige Lösung, die für Dich in Frage kommt, dann kannst
Du
aus abweichenden Antworten nichts lernen. Du stellst die Frage, um - wie
der
schlaue Sokrates - den andern auf die Sprünge zu helfen, oder ?
> Ganz anders im "Opinion poll". Da geht es nicht darum ob jemand A oder B
für
> richtig oder viabel hält, sondern darum ob A oder B als mehr verbreitet
> empfunden werden.
Der Gegenstand im "Opinion poll" ist meines Erachtens das individuelle
Wissen des einzelnen Listen-Teilnehmers darüber, wie "der" Wissenschafter
die Welt sieht. SO HABE ICH DIE FRAGE VERSTANDEN.
Ich formuliere das so: Der Listen-Teilnehmer sieht, was "der"
Wissenschahfter
sieht (A oder B).
Der Gegenstand für den Listen-Teilnehmer ist also: Was "der"
Wissenschahfter
sieht (A oder B).
Wenn der Listen-Teilnehmer selbst zu B ("die Gegenstände müssen sich
nach unserem Erkenntnis richten") neigt, dann entscheidet er sich, was
die Wissenschafter sehen, weil sich der Gegenstand nach seiner Vorstellung
richtet.
Wenn der Listen-Teilnehmer zu A neigt, kann er eine empirische Untersuchung
machen und so zu einem (mehr oer weniger) objektiven Resultat darüber
kommen, wie die Wissenschafter die Welt sehen.
Ich habe Röbi's Antwort so gelesen: Er ist ein Listen-Teilnehmer, der zu B
neigt. Deshalb macht es für ihn keinen Sinn, das in einer empirisch
gedachten
Erhebung zu sagen.
Das ist auch das Problem, das die LUMIS-Leute um S.J. Schmidt haben mit
ihrer Empirie. Dazu habe ich auf unserer Site diese Diskusion angefangen
..hyperkomm\hk-siegen_met.htm
Ich bin sehr gespannt
Ciao,
Rolf
©1999,M.Bettoni,CZM,Fachhochschule beider Basel